Heute Morgen bei der Bezahlung an der Rezeption: „Where you come from?“ „I am from Germany.“ „And where from Germany?“ „We com from Thuringia“ „Ah, from Thuringia!“ „Do you know Thuringia?“ „Yes, the best of Thuringia is the sausage“.Appropos Wurst. Bekannt ist ja, dass in Israel koscher gekocht wird. Wie reagiert eine durchschnittliche deutsche Zunge auf koscher gekochtes? Vor der Abreise wusste ich nicht so richtig was Koscher ist. Seitdem wir hier sind hab ich noch keine Mangelerscheinungen bei mir feststellen können, weder in den Angeboten noch im Geschmack. Im Gegenteil. Die Morgen- und Abendbuffetts waren immer so reichlich, dass es mir immer leid getan hat, dass die Menge, die man essen kann, begrenzt ist. Heute Abend hab ich 7 Zubereitungen von unterschiedlichen Fleischsorten gezählt. Bei Fisch hab ich bei Vier aufgehört. Das Salatbuffett war brechend voll. Dort gab es auch vier unterschiedliche Sushi. Die Damen an unserem Tisch haben sich zum Schluss noch in das Nachtischbuffett verliebt.
Unsere Reise führte uns heute nach Süden, immer am Jordan entlang. Die Römerstadt Bet Schean ist mit ihren Badeanlagen, Tempeln und Theatern eine der wichtigsten archäologischen Stätten Israels. Hier finden wir wieder eine Menge Ähnlichkeiten mit vergangenen Reisen. Wenn wir z.B. Gerasa in Jordanien nicht gesehen hätten, wären wir bass erstaunt in Bet Schean. So ist es „nur“ sehr eindrucksvoll.
Am Jordan entlang geht es durch die Westbank nach Süden. Hier begreifen wir, dass es beim Nahostkonflikt nicht nur um Politik, sondern auch um die Verteilung der knappen Wasservorräte geht. Man merkt deutlich den Unterschied zwischen dem „Kernland“ Israel und dem Palästinensergebiet.
In der Mitte der Fahrt durch das Westjordanland fahren wir zum Jordan. Genau an dieser Stelle am anderen Ufer standen wir 2004 auf jordanischem Gebiet. Hier hat Johannes der Täufer Jesus getauft. Damals war das israelische Ufer dicht mit Schilf bewachsen. Heute sind mehrere Gruppen, bekleidet mit weißen Umhängen, von einem Priester drei Mal untergetaucht worden. Wie wir feststellten, waren das Reisegruppen aus der Ukraine. Man sah dort Touristen aus allen Erdteilen.
Wir erreichen das Tote Meer, den tiefsten Punkt der Erde. Wer waren die frommen Männer, die hier vor 2000 Jahren die berühmten Schriftrollen verfassten? Die Antwort finden wir in Qumran. Hier befand sich eine Vervielfältigungswerkstatt für die Schriftrollen. Vielleicht hat der Priester auch Texte diktiert. Wir sahen mehrere rituelle Bäder, die Schreibstube, die Küche, eine Töpferei und andere Räumlichkeiten. Die Schriftrollen wurden hier nach festen Ritualen hergestellt und vermutlich verkauft. Wegen eines bevorstehenden Angriffs der Römer hat man die Rollen in Tonkrüge verstaut und in naheliegenden Höhlen versteckt. Erst 1947 wurde eine dieser Höhle zufällig von einem Hirtenjungen entdeckt.
Nach ca. 45 Minuten erreichen wir unser Hotel. Am Nachmittag können wir ein Bad im Toten Meer nehmen. Ein ganz neues Gefühl auf dem Wasser zu liegen. Die amerikanische Reisegruppe neben uns kommentierte das lautstark. Am schwierigsten war es, wieder aus dem Wasser zu kommen, weil wir die Beine wegen des Auftriebs nicht nach unten auf den Grund bringen konnten.
Jetzt sitzen wir auf dem Balkon unseres Hotelzimmers im 16. Stock und genießen den wunderschönen Abend.
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