Wir verabschieden uns von Carcasonne am Morgen. Wir eilen durch die Stadt zum Fluss. Nur im Vorbeigehen fotografieren wir Skulpturen und erleben einige Bewohner, die ihren Morgenaufgaben nachgehen oder einen Kaffee genießen.
Am Ufer erwarten wir unser Boot, das uns dann ganz gemütlich und entspannt auf dem Kanal bugsiert. Wir genossen die Fahrt und beobachteten einen Hund, der sein Herrchen am Ufer immer wieder erschreckte. Er lief vornweg und versteckte sich am Ufer. Wenn sein Herrchen auf seine Höhe war, bellte er ihn erfreut an.
Unterwegs war ein kleiner Stopp. An diesem Kanalwärterhaus konnten wir kalte Getränke und kleine Naschereien genießen.
Der Canal du Midi („Kanal des Südens“) verbindet Toulouse mit dem Mittelmeer bei Sète. Seine ursprüngliche Bezeichnung lautete Canal royal en Languedoc („Königlicher Kanal im Languedoc“).
Der Kanal ist 240 km lang[1] und verläuft über den Bergsattel zwischen den Pyrenäen und dem französischen Zentralmassiv. Von Toulouse aus führt er in südöstlicher Richtung zunächst aufwärts bis zur Scheitelhaltung von Naurouze (Seuil oder Col de Naurouze, deutsch „Schwelle von Naurouze“) im Lauragais, dann abwärts in Richtung Mittelmeer nach Carcassonne. Hier ändert er seinen Verlauf auf Nordost bis Ost, erreicht Béziers, den Heimatort seines Erbauers Pierre-Paul Riquet, passiert danach die Stadt Agde und mündet schließlich in den Étang de Thau. Nach Überquerung der Lagune erreichen die Schiffe, die den Kanal benutzen, die Stadt Sète am Mittelmeer.
Der Kanal wurde 1681 fertiggestellt.[2] Seine damalige Fortsetzung über Bordeaux zum Atlantik war der Fluss Garonne, später wurde der Canal latéral à la Garonne (deutsch „Garonne-Seitenkanal“) erbaut. Ebenfalls später entstand eine direktere Verbindung zum Mittelmeer. Diese zweigt bei etwa zwei Drittel des Weges zwischen Carcassonne und Béziers in den Canal de Jonction ab und führt weiter durch den Canal de la Robine, an dem Narbonne liegt.
Seit 1996[3] gehört der Canal du Midi zum UNESCO-Weltkulturerbe.