Die Spuren von Hercule Poirot sind verweht

Hercule Poirot fährt in Agatha Christies Roman “Der Tod auf dem Nil“ von Assuan nach Abu Simbel mit einem Luxusdampfer.

Diese Reise ist heute nach dem Bau des neuen Nilstaudamms nicht mehr möglich. Das Abu Simbel von Hercule Poirot gibt es so nicht mehr. Da der Platz inzwischen vom Wasser des Nilstaudamms überschwemmt wurde, hat man die monumentalen Bauten „aufs Trockene“ gebracht. Somit hat sich die Umgebung um den Tempel geändert. Allerdings thront das Hotel „Old Cataract“ in Assuan, in dem Agatha Christie damals gewohnt hat und in der der Film gedreht wurde, noch immer majestätisch über dem Nilufer.

In dem heutigen Abu Simbel ist die Szene, in der die Protagonistin fast von einem Stein erschlagen wird, technisch nicht mehr möglich. So haben sie die Filmemacher kurzerhand nach Luxor in den Karnak Tempel verlegt.

Die großartigen Tempel von Abu Simbel haben Hercule Poirot genauso beeindruckt wie uns. Für die Handlung selbst spielen sie in dem Film eine eher untergeordnete Rolle.

Agatha Christies Roman lebt neben der spannenden Handlung von den Charakteren, die sich im Hotel und auf dem Dampfer versammelt haben. Wir könnten von unseren Mitreisenden sicher auch einige interessante Beschreibungen anfertigen. Allerdings sehen wir hier die Gefahr, dass sich der Eine oder Andere wiedererkennt und dann gegen die Darstellung protestiert. Deshalb beschränken wir uns in unserer Reisebeschreibung auf die wundervollen und interessanten Begegnungen mit der Ägyptischen Kultur, den bekannten und für uns bisher unbekannten Monumenten und den ägyptischen Menschen.

Nach Abu Simbel kommt man heute mit dem Auto. Unser Bus brauste von Asuan nach Süden durch die Wüste mit teilweise 110 km/h und erreichte die Sehenswürdigkeit in ca. 3 Stunden. Die Fahrt ist trotzdem links und rechts nur Sand ist, nicht langweilig. Die Landschaft ändert sich ständig. Auf der Rückfahrt erlebten wir auch eine Fata Morgana. Mitten in der Wüste erschien uns  eine neu gebaute Stadt wie eine Fata Morgana, scheinbar noch nicht bewohnt.

Auch wenn die Spuren von Hercule Poirot verweht sind und wir den neuen vom Tourismusverband vorgegebenen folgen, hast sich seit Herrn Poirot eins nicht geändert: Bei der Ankunft in Abu Simbel wird man von allerlei Händlern empfangen, die den Besuchern mehr oder weniger aufdringlich ihre Waren anbieten.

Den Roman als Hörbuch zu hören war eine willkommene Entspannung auf der Reise, und der Film wurde im Bordprogramm gezeigt.

Hier gibt es einige Bilder.

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