Auf der Seidenstraße in Chiwa

Wie ein riesiges Freilichtmuseum liegt uns Chiwa (UNESCO-Welterbe) zu Füßen. Paläste, Moscheen, Koranschulen und Mausoleen erstrahlen neben alten Lehmhäusern und -mauern wie vor Hunderten von Jahren – nichts scheint sich hier seit der Stadtgründung verändert zu haben. Chiwa gleicht einem Basar. Bunte Seidentücher, voluminöse Pelzmützen und filigrane Koranständer stapeln sich an den Ständen, dröhnend schallt usbekische Popmusik aus CD-Playern. Uns scheint, dass alle Schulklassen Usbekistans heute ihre Schuljahresabschlussreise nach Chiwa unternehmen. Insbesondere die Mädchen haben ihre Sonntagskleider angezogen. Ob das bei der Hitze und dem Staub die passende Kleidung ist? Ein Klasse singt für uns die Usbekische Nationalhymne. Die Kinder sind alle sehr aufgeschlossen. Wir werden von fast allen mit „Hello“ begrüßt. Einige versuchen, ihre Englischkenntnisse an den Mann zu bringen. Dabei entstehen allerdings nur kurze Dialoge.

Bei dieser Gelegenheit erfahren wir, dass alle zentralasiatischen Länder bis Anfang des 20. Jh arabische Schriftzeichen verwendeten. Um 1920 führte man hier das lateinische Alphabet ein. Mit der Sowjetunion wurden dieses durch das kyrillische ersetzt. Jetzt nach der Perestroika führt man wieder die lateinischen Buchstaben ein. Da die älteren Leute die lateinischen Buchstaben noch nicht kennen, erscheinen insbesondere die Zeitungen noch in kyrillischer Schrift. Die Jugend verwendet ausschließlich das lateinische Alphabet.

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