Selten trifft man das Heiligtum ohne Pilger an, zu denen sowohl Vishnu- wie auch Shiva-Anhänger, sogar Buddhisten, zählen. Zu Tausenden strömen die Gläubigen jedoch zum Harishayani-Fest im Frühjahr herbei, wenn der Gott sich zur Ruhe begibt und zum Haribodhini-Fest, wenn er wieder erwacht, um sich der menschlichen Nöte anzunehmen.
Die im Jahre 642 entstandene Skulptur gilt als eines der Meisterwerke der Licchavi-Epoche. Sie symbolisiert Vishnu am Beginn des neuen Zeitalters in Versenkung auf der Weltschlange, die wiederum im uferlosen kosmischen Ozean treibt. Die Dreiheit von Gott, Schlange und Wasser, Narayana genannt, versinnbildlicht das sich im Mensch manifestierende Göttliche, das alles jemals Gewesene in sich vereint und nun der Schöpfung durch Vishnu harrt.
Dem König Nepals, der ja als eine Inkarnation des Gottes gilt, ist der Besuch dieses Heiligtums untersagt, hätte doch der Anblick der Figur, wie man glaubt, den sofortigen Tod zur Folge.