Bei unserer Nilkreuzfahrt besuchten wir das Ausgrabungsareal von Dendera mit dem bedeutenden Hathor-Tempel. Hier befindet sich an der Hallendecke, bei der die Farbe noch erkennbar ist, eine komplexe und fein gearbeitete Himmelskarte mit Tierkreiszeichen und Abbildungen der Himmelsgöttin Nut, die abends die Sonnenscheibe verschlingt und am Morgen wieder zur Welt bringt.
Die alten Ägypter konnten sich nicht erklären, wo die Sonne am Abend untergeht und am nächsten Morgen wieder aufgeht. So stellten sich vor, dass die Sonne von der Himmelgöttin Nut am Abend verschlungen wird, unterirdisch auf einem Schiff über einen Fluss zum Morgen fährt und dort von Nut jeden Tag neu geboren wird. Diese Vorgänge kann man auf der Himmelskarte im Tempel sehr gut erkennen. Die Neugeburt der Sonne ist einmal als Sonne dargestellt, die eine spezielle Figur als erstes bescheint, und zum anderen als Skarabäus, der das Sinnbild der aufgehenden Sonne darstellt.
Die Bilder sind aus der Himmelkarte entnommen, in der Galerie zu finden ist.
Dieser Glauben der Neugeburt wird auf alle Lebewesen übertragen. Bei dem Menschen lösen sich nach dem Tod die Seele und der Geist vom Körper und vereinigen sich am Jüngsten Tag mit dem Körper wieder. Die Seele fliegt zum Polarstern und wartet dort. Der Körper wird einbalsamiert und mumifiziert, damit er die Wartezeit gut übersteht, und der Geist passt solange auf den Körper auf.
Der Geist wird i.allg. als kleiner Körper mit über den Kopf nach oben gestreckten Armen, die Seele als ein Vogel mit dem Kopf des Verstorbenen dargestellt.
Wir denken, elf der uns sowie im Ägypten vor 2000 Jahren bekannten Tierkreiszeichen auf der Himmelkarte entdeckt zu haben. Stimmen unsere Annahmen und kann jemand das zwölfte, den Krebs. erkennen?
Wir sind auf Ihren Kommentar gespannt!