Die Reise in den Herbstferien führte uns dieses Jahr nach Griechenland. In Begleitung unserer großen Enkelinnen erkundeten wir historische Stätten und moderne Lebensart.
Die Rundreise führte uns von Athen nach Nauplia, Epidauros, Mykene, Kapsia, Mistra, Olympia, Patras und Delphi.
Wir hatten auf Sonnenschein und spätsommerliche Temperaturen gehofft. Athen hat uns diesen Wunsch erfüllt. Die anderen Reiseziele begrüßten uns mit mehr oder weniger heftigem Regen. In Delphi stellten wir fest, dass es sich anfühlt wie im Skiurlaub.
Wir wollen nicht klagen, denn wir waren auch für dieses Wetter ausgerüstet. So haben wir der Reise die guten Seiten abgerungen.
Ankunft in Athen
Den ersten typisch griechischen Abend feiern wir gemeinsam: Durch die stimmungsvoll beleuchtete Altstadt Plaka geht es zu Fuß in eine Taverne, wo wir in geselliger Runde speisen und uns Mezedes servieren lassen: Platten voller griechischer Leckerbissen. Untermalt wird der Abend von zwei Gitarrenspielern und einer Sängerin.
Auf dem Weg dahin begegnen uns überall Katzen. Die Kinder regen sie an stehenzubleiben und sie zu streicheln. Katzen scheinen in Griechenland allgegenwärtig zu sein. Sie laufen uns auf fast allen Reisestationen über den Weg.
Glücklicherweise hatte das Restaurant ein Dach, das rechtzeitig über unsere Tische aufgefaltet wurde, denn der heftige Regenguss hätte den schönen Abend vorzeitig beendet.
Athen mit moderner Streetart und historischer Akropolis
Zu Fuß erkunden wir vormittags Athen. Wir beginnen mit einem Highlight und steigen zu 2000 Jahre alter Geschichte auf die Akropolis hinauf. Inmitten der Tempelbaukunst und beim Blick über das weiße Häusermeer lässt uns die Historie erahnen. Was die Griechen heute bewegt, können wir dann bei der Street-Art-Tour von den Häuserwänden ablesen, die junge Künstler zum Journal aktueller Sorgen und Freuden machen.
Von Athen auf den Peloponnes
Am Morgen besuchen wir das Akropolis Museum. Archäologische Fundstücke inmitten innovativer Architektur.
Unsere Stadtrundfahrt durch Athen beweist nochmals: Die griechische Metropole ist die perfekte Symbiose aus Historischem und Moderne. So überraschen uns in der U-Bahn-Station Syntagma antike Exponate.
Danach geht die Reise auf den Peloponnes mit Fotostopp am Kanal von Korinth.
Am frühen Nachmittag beziehen wir unser Hotel direkt in der malerischen Altstadt von Nauplia. Wir streifen durch die kopfsteingepflasterten Altstadtgassen und an der Uferpromenade entlang.
Am Abend treffen wir uns zum gemeinsamen Abendessen in einer Taverne.
Epidauros und Mykene und Wein
Der Tag beginnt mit dem Markttag in Nauplia. Am liebsten hätten wir ja unseren Reiseproviant hier gekauft.
Auf dem Weg zum Markt begegnet uns Otto.
Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach (griechisch Όθων Othon, * 1. Juni 1815 auf Schloss Mirabell in Salzburg[1]; † 26. Juli 1867 in Bamberg) war ein bayerischer Prinz und von 1832 bis 1862 erster König von Griechenland.
In Epidauros beeindruckt das schönste Theater der Antike. Einer unserer Mitreisenden intoniert „Oh sole mio“ und beweist die tolle Akustik des Theaters. Das Theater ist jedoch nur ein Teil dieses bedeutenden Heiligtums der Antike. Es war Asklepios, dem Gott der Heilung geweiht und ein halbes Jahrtausend lang ein Wallfahrtsort, vom sechsten Jahrhundert vor Christus bis in die Römerzeit.
In Mykene begegnen uns die Burg des Königs Agamemnon und das Schatzhaus des Atreus. Mykene war eines der wichtigsten Zentren der griechischen Zivilisation und eine militärische Festung, die einen Großteil des südlichen Griechenlands beherrschte. Es war ein Militärstaat, der nach dem Zusammenbruch der minoischen Zivilisation an die Macht kam. Die Mykener dominierten den Handel und prägten das antike Griechenland zwischen 1600 und 1100 vor Christus, weshalb diese Periode der griechischen Geschichte als mykenische Zeit bezeichnet wird. Agamemnon und Menelaos, Danaë und Perseus, Pelops und Atreus sind die scheinbaren Vorfahren ganz Europas, und der Geburtsort all dieser historischen Persönlichkeiten ist das goldene Mykene. Die berühmten Archäologen Schliemann und Dörpfeld waren es, die mit Homer als Führer diese Entdeckungen machten und die Goldmaske des Agamemnon fanden. Ob diese Maske je Agamemnon gesehen hat, weiß niemand.
Warum der Wein der Region „Blut des Herkules“ heißt, erfahren wir auf einem Weingut bei Nemea, während wir uns edle Tropfen mit Aromen von Vanille, Honig und Kräutern schmecken lassen. Beschwingt geht es weiter in unser Berghotel in Kapsia, wo uns eine Tänzerin, begleitet von griechischen Melodien, zum Mitschwingen anregt.
Mystisches Mystras
Die Ruinenstadt Mistras (UNESCO-Welterbe) beschert uns ein eindrucksvolles Zeugnis byzantinischer Kultur. Mystras (auch Mistra) ist einer der aufregendsten und dramatischsten historischen Orte, die der Peloponnes zu bieten hat; ein herrlich luftiger Ort, der sich an den 280 Meter hohen Fuß des Taygetos-Bergs schmiegt. Der üppig bewachsene Hang ist eine bemerkenswert intakte byzantinische Stadt, die einst eine Bevölkerung von etwa 20.000 Menschen beherbergte und durch die man heute wandern kann. Leider war Mistras nur mit Regenschirm zu begehen. Bedingt durch das Wetter zeigte sich die Ruinenstadt trotzdem von seiner mystischen Seite. Graue Nebelschwaden und Regenwolken wabern über den Berg. Der Besuch bei den Nonnen auf dem Gipfel fällt leider aus, da es sehr rutschig ist. Mistras – wir kommen bei schönem Wetter wieder.
Dann führt uns die Reise in unser Hotel in Olympia, das seit Jahren zu den am besten bewerteten Hotels in Griechenland zählt. Leider können wir wegen des Wetters nicht im Pool planschen.
Das Feuer von Olympia
Erst das Museum mit exzellent erhaltenen griechischen Statuen, dann die Ausgrabungen mit dem Hauch historischer Wettkämpfe. Olympia hat bis heute Symbolcharakter. Das alte Stadion, der Tempel des Göttervaters Zeus, die riesigen Pinien und die grünen Hügel – hier schwitzte und kämpfte man also damals. Die Olympischen Spiele wurden zu Ehren des Göttervaters Zeus ins Leben gerufen. Die ersten sportlichen Wettkämpfe haben wohl im Jahr 776 v. Chr. stattgefunden, die Aufzeichnungen reichen bis ins Jahr 700 v. Chr. zurück. Das Event wurde alle vier Jahre im Sommer ausgetragen und lockte Teilnehmer aus allen griechisch sprachigen Regionen in die Landschaft Elis. Allerdings bestritten nur nackte Männer diese Wettkämpfe. Frauen durften nicht teilnehmen. Auch als Zuschauer waren sie nicht erwünscht. Auch hier verhindert kräftiger Regen, dass wir uns vorstellen können, wie sehr man hier geschwitzt und gekämpft hat. Ganz anders zwei Tage später: Das Olympische Feuer für die Olympiade 2022 in Peking wird entzündet. Die Sonne ist wieder da und dank ihrer Kraft und einem Spiegel wird das Feuer gezündet.
Auf das Festland geht es bei Patras über eine der längsten Schrägseilbrücken der Welt, ein technisches Meisterwerk!
Auf der Fahrt nach Delphi begleiten uns tiefstehende Wolken, die den Weg ins Gebirge immer wieder mit wunderbaren Bildern untermalen.
Den Abend genießen wir in einem typischen griechischen Restaurant.
Delphi – der "Nabel der Welt"
Den Vormittag widmen wir Delphi, zuerst dem Museum mit dem zu Bronze erstarrten Wagenlenker, dann den Ausgrabungen mit dem weltberühmten Orakel des Apolls, Schatzhäuser, Apollotempel. Die versprochenen herrlichen Ausblicke in die Umgebung werden von Wolken verdeckt. Die antike Stätte, einst von den Adlern des Zeus als Bauchnabel der Erde bestimmt, ist einer der heiligsten Orte Griechenlands. Aufgrund des kulturellen Reichtums wurde Delphi von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Damals reisten Menschen aus der ganzen Welt hierher, um die Weisheit des Orakels von Pythia zu suchen, eine Frau, die als irdisches Sprachrohr des Gottes Apollo diente. Seine Macht war so einflussreich, dass kein großer Anführer und Krieger eine wichtige Entscheidung traf ohne vorher das Orakel zu konsultieren. So diente Delphi als religiöses und spirituelles Zentrum der alten Zivilisation, das zur kulturellen Entwicklung des ganzen Landes beitrug.
Danach führt uns die Reise wieder zurück nach Athen. Athen begrüßt uns mit Sonnenschein und wunderbaren Temperaturen.
In Piräus lassen wir uns dort durch den neu angelegten Park treiben, der die Vorzeigeprojekte von Stararchitekt Renzo Piano – die Oper und die Nationalbibliothek – virtuos mit dem Meer verbindet.
Den Abend verbringen wir in einem Restaurant „Open Air“. Hier verabschieden wir unsere Reiseleiterin, denn am nächsten Tag treten wir die Rückreise nach Deutschland an.