Wir werden mit einer Tasse Tee oder Kaffee, je nach Wunsch, begrüßt. Da einige Zimmer im Garten in Bungalows liegen, einige im Nachbarhaus und einige hier im Haus, lässt Vijay jeden seinen Schlüssel ziehen. So kann sich keiner benachteiligt fühlen.
Wir beziehen unser Zimmer. Es ist schön, großräumig, zwei große Betten und das Beste, wir haben einen wunderschönen Blick auf das Panorama der Berge. Selbst vom Bett aus können wir die Berge sehen und dieses Panorama ist überwältigend. Zum Greifen nahe erscheinen die Berge in ihrem strahlenden weiß. Bis zum Basislager am Anapurna sind es Luftlinie 30 km, also wirklich nicht weit. Auch der Machhapuchhare (Fischschwanz) erhebt sich majestätisch über die Stadt und ist zum Greifen nahe. Er ist mein Lieblingsgipfel. Der Machhapuchhare, das Matterhorn Nepals, ist der einzige Berg dieser Region, der nicht bestiegen werden kann, denn er ist ein heiliger Berg und die Götter dürfen nicht gestört werden.
Pokhara liegt nur 800 m hoch. Hier in Pokhara ist es angenehm warm, etwas über 20°C.
Pokhara war früher ein wichtiger Handelsort zwischen Indien und Tibet. Der Salz- und Wollhandel durch das Kali-Ghandaki-Tal kam nach der Schließung Tibets durch die Chinesen zum Erliegen. Zu den damals ca. 5.000 Einwohnern gesellten sich viele tibetische Flüchtlinge.
Erst 1968 konnte ein Auto Pokhara auf dem Siddhartha Highway, der von der indischen Grenze im Süden hierher verläuft, erreichen.
Eine große Veränderung erfolgte 1972 mit dem von den Chinesen erbauten Prithvi Highway, der Pokhara mit der Hauptstadt Kathmandu verbindet. Heute leben fast 100.000 Menschen, vornehmlich Gurung, Thakali, Newar, Magar, Kastenhindus (wie Chhetris und Brahmanen), Tibeter und Inder.
Wir rüsten zum Stadtbummel. Unser Weg führt uns erst mal zum Fewasee. Der See und die Berge im Hintergrund faszinieren uns. Nach der Erholung in der Natur stürzen wir uns ins Getümmel, die Einkaufsmeile von Pokhara, Lake Side, ist voll von Touristen. Ein Sprachengewirr dringt an unser Ohr. Hier beginnen viele ihre Trekkingtouren zu den Bergen des Himalaja. Es werden unzählige Routen angeboten.
Die Läden sind voll auf die Touristen eingestellt. Man kann sich hier ohne Probleme eine richtige Trekkingausrüstung zu legen. Hier bekommen wir sicher den größten Teil unserer Souvenirs. Aber wir schauen heute nur und vertagen den Kauf auf morgen. Wir wollen erst noch mal genau überlegen, wem wir was mit nach Hause nehmen.
Beim Nachhausegehen haben wir noch mal einen herrlichen Blick auf die von der untergehenden Sonne in Gold getauchten Bergspitzen.