Tag 8 Lumbini und Tansen

Fahrt nach Lumbini

7.00 Uhr ist Abfahrt in Richtung Tansen. Wir fahren durch Salwälder und eine wunderschöne Landschaft. Unser Ziel ist erst mal Lumbini, der Geburtsort von Buddha. Lumbini liegt 23 km südwestlich von Bhairahawa und nur wenige Kilometer von der indischen Grenze entfernt, abseits der Hauptstraße im Buschwald. Es wird immer wärmer, ein richtig feuchtheißes Klima. Da ist es im Bus genauso warm wie draußen. Langsam kommen wir alle ins Schwitzen.

Wir machen nach knapp zwei Stunden einen kurzen Zwischenstopp.

Wir fahren weiter. Die Straßen und das Leben am Straßenrand wird immer indischer und somit für uns noch exotischer. In Butwal verlassen wir den Highway und fahren in Richtung Bhairahawa und Lumbini. Butwal entstand erst in den letzten Jahrzehnten. Durch den Verkehr in Richtung Tansen und Lumbini wächst seine Bedeutung. Viele Rikschas bestimmen das Stadtbild und am Straßenrand Läden und Marktstände mit dem unterschiedlichsten Angebot, vor allem viel Obst und Gemüse. Es ist alles sehr indisch geprägt. Wir fahren weiter und es ist heiß und staubig.

Lumbini

Kurz hinter Bhairahawa haben wir unser Ziel erreicht, Lumbini. Lumbini wird jetzt touristisch sehr vermarktet. Die Pilger müssen bestimmt darunter leiden. Aber wer in diese Region fährt, für den ist es ein Muss, Lumbini, Buddhas Geburtsort zu besuchen.

Wir machen als erstes unser Mittagspicknick. Dazu besuchen wir eine Gaststätte und kaufen uns dort etwas zu trinken und öffnen das Lunchpaket. Es ist wieder mit sehr viel Liebe gepackt und wir essen soviel wir können. Den Rest verschenken wir vor dem Gebäude an bettelnde Kinder. Ich lege einem Bettelmönch einen Apfel in seine Schale. Ob er es gut fand oder lieber Geld gehabt hätte ist seinem Gesichtsausdruck nicht anzusehen. Die bettelnden Kinder sind sehr lästig. Sie lassen sich kaum befriedigen.

Bevor wir los fahren, beobachten wir das Leben vor dem Areal des Heiligtums. Es ist ein buntes Treiben. Rikschafahrer transportieren Menschen und auch alle Güter, die in dieses Gefährt passen. Aber auch modernere Transportmittel gibt es hier, Traktoren, die mit den Rikschas um die Wette fahren. Die Traktoren haben aber auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Wir lassen uns immer wieder faszinieren von der Exotik. Da ist selbst die Hitze nicht mehr so lästig.

Tansen

Wir fahren die gleiche Strecke zurück bis Butwal und dann weiter in Richtung Tansen. Es geht stetig bergauf und die Landschaft ist wieder sehr abwechslungsreich.

Tansen liegt in 1.600 m Höhe und hat ca. 18.000 Einwohner. Der Ort liegt wunderschön am Berg.

Wir beziehen unser Zimmer und sind überrascht, dass es so groß und komfortabel ist. Vijay hatte uns nämlich gesagt, dass die Zimmer sehr klein und nicht die besten sind.

Wir haben schöne Handtücher auf dem Bett liegen. Sie sind ganz neu. Vijay erzählt uns die Geschichte der Handtücher. Er musste die Inhaber des Hotels erst darauf hinweisen, dass jeder neue Gast ein neues, oder frisch gewaschenes Handtuch bekommen muss. Das wurde bisher nicht so gehandhabt.

Tansen wird kaum von Touristen besucht. Es ist ein wunderschönes kleines Städtchen. Wir machen einen kurzen Gang durch den Ort. Rechts und links der Straße sind lauter kleine Geschäfte. Das Angebot reicht von Gewürzen über Gemüse, Waren des täglichen Bedarfs, und Textilien, landestypische Webereien und daraus gefertigte Mützen, Schals, Stoffe.

Man kann gar nicht alles auf einmal sehen.

Bei unserem Rundgang werden wir von einer älteren Dame gebete, sie und ihre Enkel zu fotografieren.

Im Zentrum, auf dem Berg, befindet sich das Mul Dhoka, das größte Stadttor Nepals. Da könnte sogar ein Elefant durch gehen. Schräg gegenüber vom Tor liegt das Restaurant, in dem wir zu Abend essen werden.

Wir gehen ins Hotel zurück und duschen und machen uns fürs Abendessen fein. Im Dunkeln tappen wir durch die Straßen. Da streunert auch eine Kuh durch die Gegend. Die Straßenbeleuchtung ist sehr dürftig.

Um 22.00 Uhr müssen wir vom Abendessen zu Hause sein, denn dann ist Ausgangssperre. Durch die Lage am Berg und die Nähe der Rebellen sind das Vorsichtsmaßnahmen. Die Rebellen, die Maoisten, machen den Behörden schon das Leben recht schwer.

Vijay erzählt, dass er mit einer Trekkinggruppe unterwegs war und auf die Maoisten traf. Sie mussten einen Wegezoll zahlen und bekamen dafür ein rotes Blatt, einen „Geleitbrief“, mit dem sie ohne weitere Zwischenfälle ihre Tour machen konnten.

Das Restaurant, in dem wir zu Abend essen, ist in einem alten, historischen Gebäude untergebracht. Wir gehen eine steile Treppe nach oben und nehmen an einer langen Tafel Platz. Der Raum ist mit viel Holzschnitzerei versehen. Ein nepalesisches Abendessen mundet uns allen, vor allem die Momos schmecken. Wir gehen nach Hause und fallen recht müde ins Bett.

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