Nepal Tag 4-02 Baktapur

Die Gründung der Stadt, die in der Newarsprache auch Khopa genannt wird, verliert sich im Dunkel der Geschichte. Aber Legenden über die Entstehung gibt es. Der einen zu Folge soll der Grundstein bereits im 9. Jh. von einem Herrscher namens Ananda Dev gelegt worden sein. Eine andere schreibt die Errichtung dem König Ananta Malla im 13. Jh. zu.

Ein Nachweis lässt sich für beide Gründungsgeschichten nicht erbringen. Belegt ist hingegen die Ankunft Harisimhadevas – ein lokaler Herrscher aus Bengalen -, der 1324 auf der Flucht vor den islamischen Heeren nach Bhaktapur kam und der Kultur des gesamten Tals neue Impulse verlieh.

Die Nähe zu dem großen Hinduheiligtum Changu Narayan, verbunden mit dem Vorherrschen hinduistischer Bevölkerung, legt die Vermutung nahe, dass auch religiöse Motive bei der Gründung eine Rolle gespielt haben könnten, zumal von den etwa 30 hinduistischen Klöstern (math) des Tals allein 12 in und um Bhaktapur ihren Platz gefunden haben.

1326 wurde der Tempel für die Göttin Taleju nicht im alten Zentrum gebaut, sondern auf einer damals noch unbesiedelten Fläche im Westen der Stadt. Durch die traditionelle enge Bindung der Gottheit an das Herrscherhaus der Malla war damit auch der Durbar, der Palastbereich, festgelegt. Die im Gegensatz zu Kathmandu und Patan periphere Lage erklärt sich daraus, dass der Wohnbereich des Herrschers zunächst als Festung ausgelegt war.

Auch Bhaktapur lässt sich in seiner Topografie und sozialen Schichtung als Mandala interpretieren. Sein Zentrum bilden die drei Inkarnationen der Shakti Shivas (Taleju, Kali, Durga), gefolgt von drei Ganesh, den Abkömmlingen des Götterpaares. In weiteren Kreisen sind die acht Bhairavas angesiedelt und als äußerer Schutzring die acht Matrkas (Muttergottheiten). Im Stadtbild findet diese Kosmologie ihren Ausdruck in der entsprechenden Anordnung der Heiligtümer, aber auch im sozialen-religiösen Status der Bewohner.

 

Im Zentrum überwiegen die Brahmanen und Malla als Träger der religiösen und weltlichen Macht, gefolgt vom „Ring“ der Handwerker. Am weitesten entfernt, am Rande der Stadt, wohnen die Unreinen. Umschlossen wird das gesamte Siedlungsgefüge von den auf Hügeln liegenden Heiligtümern der acht Muttergottheiten, die zu meist aus einfachen Erdmulden und heiligen Steinen bestehen.

Bhaktapur heißt auch Bhadgaon, Reisdorf.

Palastbezirk

Der Eintritt für den Besuch des Palastbezirkes von Bhaktapur kostet 10 US$. Vijay holt die Eintrittskarten für uns. Das Geld wird zur weiteren Restaurierung der Anlage benötigt und benützt.

Bhaktapur ist in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen worden. Eigentlich ist dieser Bereich für den Verkehr gesperrt, aber so langsam halten sich da immer weniger dran.

Wir nutzen den kurzen Moment des Wartens, um das rege Treiben am frühen Morgen zu beobachten. Schade, dass der Himmel wolkenverhangen ist. So wirken die farbenfroh gekleideten Menschen nur halb so exotisch. Bei Sonnenschein würden die Farben nicht so gedämpft sondern es würde alles noch viel mehr strahlen.

Das Goldene Tor

Neben dem Palast befindet sich das „Goldene Tor“. Leider hat sich im Moment die Sonne ist hinter den Wolken versteckt, so bringt sie das goldene Tor nicht zum Strahlen. Wenn die Sonne darauf scheint, erstrahlt es in einem unwirklichen Glanz. Wir gehen in unserer Freizeit noch mal zurück und überzeugen uns davon.

Schlangensee

Wir besuchen im „Hinterhof“ den Naga Pokhara (Schlangensee), eine Badeanlage, die von einem 11 km langen, unterirdischen Kanal gespeist wird und aus dem 17. Jh. stammt. Es ist kein Wasser in den Becken, aber es gibt reiche Verzierungen, vor allem Schlangen, Kobras, in den unterschiedlichsten Posen und Ausführungen.

Taumadhi Tole

Wir erreichen auf unserem Spaziergang den Taumadhi Tole. Hier liegt die höchste Pagode Nepals, die fünfstöckige Nyatapola Mandir. Der Name bezieht sich sowohl auf die Anzahl der Dächer als auch auf die der sich nach oben hin verjüngenden Plattformen, auf denen der Tempel ruht.

Unterwegs spricht uns ein Junge an, der uns einlädt, seine Zeichenschule zu zeigen. Wir folgen ihm und lassen uns zu einem Mandela überreden, das jetzt unsere Wand mit Reise-Trophäen ziert.

Dattatreya Mandir

Wir gehen dann gemeinsam weiter und kommen zum dreistöckigen Dattatreya Mandir, der unter König Yaksha Malla für Dattatreya, den Schöpfer der Tantras und Inkarnation der Trinität von Brahma, Shiva und Vishnu (trimurti), errichtet wurde und heute Mittelpunkt des religiösen Lebens der Stadt ist. Die eigentümliche Architektur mit drei bewohnbaren Stockwerken, weist das Heiligtum als ehemalige Pilgerherberge aus, der erst später die Idole der drei Gottheiten zugefügt worden sind.

Das Pfauenfenster

Wir gehen an Häusern entlang, die durch ihre tollen Schnitzerein an Fenster und Türen ins Auge stechen. Wir kommen durch eine kleine Gasse mit vielen kleinen Souvenirläden, Tee, Gewürze, Reispapiergeschenke, Schnitzereien und, und, und … .

Plötzlich stehen wir vor dem berühmten Pfauenfenster. Ein Fenster an einem Haus ist mit einer Holzschnitzerei versehen: ein Pfau, der das Rad schlägt.

Reispapiermanufaktur

Wir besuchen eine Reispapiermanufaktur. Es ist ein großer Verkaufsraum dabei und wir kaufen einen Kalender aus Reispapier für das Jahr 2005. Im Hof davor bestauenen wir die Frauen, die den Reis reinigen.

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