Tag 13 Kathmandu

Heute ist unser letzter Tag in Nepal. Wir stehen spät auf und treffen halb neun nur noch den Rest der Gruppe beim Frühstück. Die anderen sind schon unterwegs, da heute jeder sein Programm selber macht. Einige sind noch einmal nach Bhaktapur gefahren.

Wir wollen in Kathmandu auf Entdeckungsreise gehen. Mal sehen, wohin es uns verschlägt, vielleicht noch mal in den Palastbezirk oder ganz einfach nur so ziellos durch die Straßen und Gassen schlendern. Wir lassen uns ganz einfach überraschen.

Wir überqueren die Hauptverkehrsstraße auf einer Fußgängerbrücke hoch über dieser. Wenn die Abgase nicht wären, könnte man hier stundenlang den Verkehr und die Leute beobachten. Aber wir wollen ja eigentlich in die Altstadt.

Gleich umfasst uns eine andere Welt, Verkaufsstand an Verkaufsstand, Laden an Laden.
Überall geschäftige Menschen. Die einen kaufen ein, die anderen betreiben ihr Gewerbe und andere stehen nur so rum. Es ist eine Geschäftigkeit, die fast ansteckt.

Wir kaufen noch ein paar Räucherstäbchen. Dann stürzen wir uns weiter ins Getümmel, Gässchen hin, Gässchen her, vor dem Palastbezirk fängt uns ein Mann ab, der uns unbedingt durch diesen führen will. Da wir aber 13.00 Uhr wieder im Hotel seien wollen, lehnen wir ab. Außerdem wollten wir ja allein uns etwas ansehen. Dann suchen wir eine Wechselstube. Es ist kaum zu glauben, auch weder in der Basarzone noch außerhalb finden wir keine. Wir gehen in eine Bank und wechseln dort unser Geld.

So und nun suchen wir den Heimweg. Werner und ich sind sich nicht einig über den Standort und den Weg, den wir einschlagen müssen. So nehmen wir unsere Karte zur Hand und prompt kommt ein junger Mann, Kamal, und bietet seine Hilfe an. Er führt uns eine Stunde lang durch die Altstadt von Kathmandu. Er zeigt uns Hinterhöfe mit kleinen Pagoden und Menschen, die mit der Reisernte beschäftigt sind.

Um die Pagoden darf man nur im Uhrzeigersinn laufen. Zurück gehen oder anders herum laufen bringt Unglück. So sehen wir eine Pagode, die gerade restauriert wird. Dort laufen wir den Zimmerleuten direkt vor den Füßen rum, weil wir ja unsere Wanderung um die Pagode nicht abbrechen können. Kamal erklärt uns, welche Götter hier verehrt werden.

Wir kommen an einem Verkaufsstand vorbei, wo Tonwaren verkauft werden, vor allem Kerzenständer in den unterschiedlichsten Größen und Formen. Kamal erzählt uns, dass man 108 Kerzen im Haus haben muss, damit keine bösen Geister kommen können. In den nächsten Tagen ist ein besonderes Fest, da werden alle 108 Kerzen auf einmal angebrannt.

Wir wollen noch schwarzen Tee kaufen. Wir kaufen mit der Hilfe von Kamal schwarzen Tee an einem Stand. Da gibt es auch noch schwarzen Tee mit unterschiedlichen Gewürzen, extra eingeschweißt für Touristen. Wir nehmen für die Jugend je einen „Streifen“ Tee mit.

Wir kommen an einem Gott vorbei, der mit lauter Münzen beschlagen ist. Hierher geht man, wenn man Zahnschmerzen hat, nagelt eine Münze an und schon hat man die Zahnschmerzen mit angenagelt und sie gehen weg. Die ursprüngliche Form der Statue ist nicht mehr zu erkennen, das scheint wirklich eine große Konkurrenz für die Zahnärzte zu sein.

Wir bekommen so noch mal einen Einblick in das Leben der Nepali, das wir ohne Führer nie kennen gelernt hätten. Durch das Straßengewirr hätten wir uns nicht so durchgefunden. Kamal bringt uns bis kurz vor die Fußgängerbrücke. Wir geben ihm eine Unterstützung und hoffen, er verwendet sie für sein Studium.

Wir essen im Hotel zu Mittag und setzen uns danach in den schönen Hotelgarten. Eigentlich wollten wir ja den hoteleigenen Swimmingpool nutzen, aber dann entscheiden wir uns doch fürs Lesen und Unterhalten. So verquatschen wir den Nachmittag und tauschen dabei unsere Gedanken und Eindrücke aus. Nepal scheint auf alle einen tiefen Eindruck gemacht zu haben.

Zum Abendessen fahren wir in das nepalesische Restaurant „Kathmandu Kitchen“. Dort ist bereits ein Tisch für uns reserviert. Dr. Wagner dankt unserem Reiseleiter Vijay im Namen aller für die Reisebegleitung und überreicht unser gesammeltes Geld.

Das Beste am Essen sind die Momos. Ansonsten schmeckt alles gut. Der Reisschnaps, der ständig ausgeschenkt wird, lockert die Gesellschaft auf. Wir trinken ihn aus kleinen Tonschälchen, die wir zur Erinnerung mit nehmen dürfen.

Wir sehen ein schönes Folkloreprogramm. Eine Nepalesin führt durch das Programm und erläutert die verschiedenen Tänze. Zum Abschluss kommt ein Pfau und tanzt. Der Pfau sieht richtig echt aus, ist bloß etwas groß geraten. Auf der Rückfahrt ist es richtig lustig im Bus. Es wird viel geschnattert und gelacht.

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