Man sieht dem Tempel seine historische und baugeschichtliche Bedeutung nicht an. Lange bevor die Malla ihre Herrschaft in Kathmandu festigten, stand dieses „Haus aus Holz“, so der Name in der Übersetzung, genau am Schnittpunkt der wichtigsten Handelsrouten, denen die damals noch aus 12 unabhängigen Dörfern bestehende Siedlung ihre Existenz verdankt. So wichtig war dieser vor der Malla-Zeit größte Bau, dass er der Stadt sogar den Namen verlieh. Mit seinen gestuften Dächern weist er überdies den Weg für die spätere Baukunst der Newar und gilt als Prototyp für die gestuften Tempeldächer.
Der Kasthamandapa vermittelt fast unvermittelt das Bild der früheren Architektur Nepals. Bei diesem Bau handelt es sich trotz der Kultobjekte im Innern nicht um einen Tempel, sondern eine Versammlungshalle, in der sich wahrscheinlich die Dorfvorsteher zu Beratungen zusammen fanden.
Wir beobachten eine rituelle Handlung. Ziemlich in der Mitte der Pagode ist ein kleiner Platz eingezäunt, in dem eine heiliger Mann sitzt und Gebete spricht. Ein Nepalese kommt und gibt dem heiligen Mann Geld und läutet eine Glocke. Wahrscheinlich bestellt er Gebete.