Tour De France – Arles, provenzalisch, römisch, südländisch

Sie ist eine der ältesten Städte. Eine Stadt, für die man sich Zeit nehmen sollte. Wir hatten ca. zwei Stunden für die Stadt. Wir flanierten durch die Gassen des ehemaligen Regierungssitzes von Friedrich Barbarossa und fanden eine Menge Spuren der Vergangenheit

In Arles findet man viele Bauwerke aus Zeiten der Römer und es ist ganze dreimal in der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes vertreten.

Neben dem Naturschutzgebiet Camargue sind dort die Altstadt mit ihren römischen und romanischen Bauwerken und die Kirche Saint-Honorat als Teil des Welterbes Jakobsweg in Frankreich als besondere Highlights vertreten. Auch der an der Place de la République stehende, 15 Meter hohe Granit-Obelisk, ist sehr sehenswert.

Überall in der Stadt spürte man, dass die ziemlich hohen Temperaturen ungewöhnlich sind. Ein Restaurant kühlte seine  Tische im Freien durch einen Wassernebel aus Düsen.

Im Rathaus bauten drei Frauen ihren Verkaufsstand ab. Offensichtlich haben wir einen kleinen traditionellen Markt verpasst. Imposant ist das aus Ziegelsteinen gemauerte Gewölbe der Eingangshalle.

Kathedrale St-Trophime d’Arles

Die 1981 zum Welterbe erklärte Kirche Saint Trophime gilt als das bedeutendste sakrale Bauwerk von Arles und war ursprünglich ein Geschenk an keinen geringeren als Friedrich Barbarossa, der dort am 30. Juli 1178 vom Erzbischof von Arles zum König von Burgund gekrönt wurde. Erbaut wurde die Basilika, die römische, romanische und gotische Baukunst in sich vereint, zwischen 1152 und 1180 auf den Mauern eines karolingischen Baus aus dem 9. Jahrhundert, wobei Steine des römischen Theaters verwendet wurden. Das Langhaus, der Turm und die Fassade stammen aus dieser Zeit. Der Umgangschor ist im gotischen Stil gehalten und wurde in den Jahren 1454 bis 1465 errichtet.

Das berühmte Eingangsportal der Basilika wurde im Jahr 1190 vor die Westfassade gesetzt. Es gilt mit seinem Tympanon, das Christus als Weltenrichter zeigt, neben dem vom Sankt Gilles als das bedeutendste romanische Portal der Provence. Das Tympanon wird als bedeutendstes Kunstwerk der Hochromantik bezeichnet. Zwischen den Freisäulen des Portals sind überlebensgroße Standbilder der Apostel geschaffen worden.

Die komplette Anlage ist ein Beispiel dafür, wie man sich in Südfrankreich im 12. Jahrhundert wieder auf antike Gestaltungsformen zurückzubesinnen begann. Denn das Portal ähnelt mit seinem ikonografischen Programm und dem reliefierten Kämpferfries über dem Türsturz eher einem Triumphbogen, als der damals üblichen Fassadengestaltung.

Amphitheater von Arles

Das Amphitheater ist das bedeutendste und meistbesuchte Monument der Stadt und wurde um etwa 90 nach Christus erbaut. Mit seiner elliptischen Form und den Maßen von 136 x 107 Metern ist es größer als das Amphitheater von Nîmes und bot mit seinen 180 Arkaden auf drei Etagen mit 34 Rängen und Tribünen einst Platz für etwa 25.000 Zuschauer. Bei Veranstaltungen wurde der Zustrom in das Amphitheater über ein ausgeklügeltes System aus Toren, Galerien und Treppen organisiert.

Quelle:

Arles

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