Rasante Kutschfahrt in Edfu

„Habt Ehrfurcht vor Horus Behedeti, dem großen Gott und Herrn des Himmels, dem Buntgefiederten, der aus dem Horizont kommt“.

(Inschrift am Tor in der Lehmziegelmauer um den Heiligen Bezirk)

Mit Pferdekutschen fahren wir zum Horus Tempel in Edfu. Nach dem ausgiebigen Frühstück auf dem Schiff erwarten uns gegen 7:30 Uhr viele Pferdekutschen am Anlegesteg. Immer zwei Personen wird eine Kutsche zugewiesen. Derweil warten die Kutscher mit einer Nummer in der Hand auf ihre Passagiere. Die Pferde sind das Warten offensichtlich gewohnt. Sie dösen in der Morgensonne vor sich hin, um dann später mit vollem Elan den Weg zum Tempel zu erstürmen. Die Kutscher spornen sie dabei noch an und es wird fast ein Wettrennen der Kutschen. Vermutlich erwarten die schnellsten, dass bei ihnen das Trinkgeld besonders hoch ist.

Vor dem Tempel ist ein großer Platz als „Bahnhof“ für die Kutschen eingerichtet. Durch das trockene Wetter und die rasante Fahrweise wird ordentlich Staub aufgewirbelt, der sich am Platz vor dem Tempel langsam niedersetzt. Die Kutschen parken unter Schilfdächern, die auch die Pferde vor der Sonne schützen. Solange wir den Tempel besichtigen, vertreiben sich die Kutscher die Zeit mit Rauchen und Unterhaltungen. Hier gehören Smartphones scheinbar auch zur Grundausrüstung der Kutscher, denn einige stehen wischend am Rand des Platzes. Gelbwesten sind hier die Ordner, die die Kutschen einweisen und auch die richtige Kutsche für die Rückfahrt organisieren.

Auf dem Fußweg zum Tempel haben sich wie überall Händler niedergelassen und warten, dass sich jemand von den Touristen für ihre Waren interessiert. Das hat sich offensichtlich in den letzten 100 Jahren nicht geändert, wenn ich den Worten von Agatha Christie im „Der Tod auf dem Nil“ glauben darf (Sie erinnern sich noch? https://familie-domschke.de/wir-sind-unterwegs-auf-dem-nil/)

Die Rückfahrt ist dann gemütlicher. Hier weist uns unser Kutscher auf unterschiedliche Sehenswürdigkeiten hin, wie der Eingang zu einer Christlichen Kirche, das Minarett einer Moschee oder die Verkaufsstände am Straßenrand. Die meisten Kunden finden sich bei einem Bäckerladen. Hierbei fällt mir der Kommentar von Achmed, unserem Reiseleiter ein. Er meinte, dass es schon verwunderlich sei, dass in seinem Land Schuhe und Kleider vor dem Staub geschützt in Vitrinen oder hinter Schaufenstern verkauft werden. Das Brot steht offen direkt neben der Straße.

Hier finden Sie einige Bilder

Den Horus Tempel werden wir in einer anderen Episode von unserer Ägypten Reise vorstellen.

Gegen 11:30 Uhr legt das Schiff ab. Das Ziel ist der nächste Höhepunkt unserer Reise.

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