Kreuzritter in Jordanien

Wir fahren auf der Königsstraße von Nord nach Süd. Die Straße entstand auf einer alten Handelsroute, die Syrien mit Ägypten und Arabien verband. Die Königstraße, die eher mit dem Wort bettelarm richtig beschrieben ist, wird bereits im 4. Buch Moses erwähnt. Straßenähnliche Qualität erlangte sie erst unter den Römern, die sie pflasterten, Meilensteine setzten und Via Nova Trajana tauften. Es ist eine abenteuerliche Route, die durch einmalig geformte Bergmassive des Jordangrabens, durch Schluchten und Täler führt. Wir fahren zur Kreuzritterburg Karak.

Die Königstraße führt uns durch das Wadi Mujib. Eine Landschaft, nicht zu beschreiben und die Straße, in den Kurven, bergauf und bergab wird gebaut. Hochachtung vor unserem Fahrer. Was die Natur für eine Landschaft entstehen lassen kann, nicht zu glauben. Hier hat wohl der liebe Gott sein bestes getan für sein gelobtes Land. Es ist alles atemberaubend.

Wir erreichen die Kreuzritterburg.

Die Festung ist beeindruckend. 900 m hoch über dem Wadi Karak thront die Burg. Wenn man hier steht, kann man erahnen, wie schwer die Festung einzunehmen gewesen sein muss. Karak wurde schon in der Bibel erwähnt. Sie war eine Festung in der Kette der Kreuzritterburgen, die von Aqaba bis in die Türkei reichte. Namentlich war es Balduin I., der 1100 nach dem Tod seines Bruders Gottfried von Bouillon König des Kreuzfahrerstaates Jerusalem wurde und 1132 Karaks Burg errichtete.

Berühmtester und berüchtigster Burgherr war der Kreuzritter Renaud de Chatillon, einer der härtesten Widersacher Saladins. Chatillon ließ seine gefangen genommenen Feinde von der Brüstung in die Tiefe werfen, allerdings in Fässern mit Löchern, damit sie nicht vorzeitig ohnmächtig wurden und bei vollem Bewußtsein starben. Erst nach der Rückeroberung Jerusalems gelang es, die Burg zu besetzen, allerdings nicht militärisch, denn die Festung war unbezwingbar. Sie besaß jedoch keinen eigenen Brunnen und die Kreuzfahrer mussten letztendlich aufgeben, weil sie ausgehungert waren. Die Festung hat riesige Mauern, überdimensionale Räume, ein Festsaal unter der Erde, reichlich 100m lang, die Kirchen, die Wirtschaftsräume, der Backofen, die Stallungen, alles riesig, überdimensional. Man muss es gesehen haben, um die Ausdehnungen zu begreifen.

Im 13. Jh. gehörte die Burg zur mamlukischen Garnison und Anfang des 20. Jh. organisierten sich hier proosmanische Bürgerwehren gegen Lawrence von Arabien.

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